Sabine Pinisch

#27 Wer ist eigentlich normal? – Gedanken zum Thema “normal”

Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Sind es die, die ordentlich in das System passen? Sind es die ehrlich ihre Meinung sagen? Sind es die Kinder, die tun worauf sie Lust haben?

Ich unterhalte mich gern und oft mit den verschiedensten Menschen und dabei fällt bei mir oft der Satz: “Der oder die ist so herrlich normal…”
Und dann stellt sich die Frage: Was ist eigentlich normal? Oder besser: Was empfinde ich als normal?
Oftmals finden nämlich andere gar nicht so normal, was ich normal finde.

Wenn man es mal auf den Wortursprung zurückführt, ist normal ja eher “der Norm entsprechend” oder den “Vorschriften entsprechend”
Da ich mich selbst aber für keinen sehr “Norm entsprechenden” Menschen halte, ist es scheinbar meine eigene Norm, die ich hier anwende. Scheinbar ist dieser “normale” Mensch so ein bisschen wie ich, und das gefällt mir.

Aber was ist in unserer Gesellschaft normal?

  • Sind es all die Menschen, die sich der Mode entsprechend kleiden?
  • Sind es die Kinder, die noch unverdorben ihren eigenen Bedürfnissen nachgehen?
  • Sind es die, die es geschafft haben Haus zu bauen, Kind zu bekommen und Baum zu pflanzen?
  • Ist es der Einsiedler, der mit der Natur in Einklang lebt?
Vielleicht gibt es kein allgemeingültiges “normal”.
Oft gebrauchen wir auch Worte wie “Das ist doch nicht normal” oder “Der ist doch nicht normal”
Oft werden diese Begriffe auch sehr abwertend verwendet.
Und wozu führt das?
Viele haben Angst sich “anders” zu verhalten. Aus der Reihe zu fallen, aufzufallen oder eben nicht so normal zu sein.
Dabei ist es manchmal auch gerade das, was uns einzigartig macht. Was uns interessant macht und manchmal ist es auch das was uns glücklich macht. Man muss sich nur trauen.
 
 

Erst vor kurzem habe ich einen jungen Mann beobachtet, der das Down Syndrom hatte.
Er spielte völlig selbstvergessen mit einem ferngesteuertem Auto.
Es war herrlich das zu beobachten. Es ist ungewöhnlich, dass erwachsene Menschen so etwas tun und dadurch scheint es auf den ersten Blick unnormal.

Aber genau da habe ich mir die Frage gestellt: Was ist schon normal?
Er sah glücklich aus.
Definitiv glücklicher als viele andere, die ihrer Beschäftigung so tagtäglich nachgehen.

Das sind kurz meine Gedanken für heute, ich freue mich über Eure….

Sabine

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4 Kommentare zu „#27 Wer ist eigentlich normal? – Gedanken zum Thema “normal”“

  1. Hallo meine liebe Sabine, mit deinem Artikel triffst du wieder mal ins Schwarze und rennst bei mir offene Türen ein. Ich musste mir schon oft von irgendwelchen Leuten anhören, unser Kind wäre "nicht normal". Weil es seinen eigenen Kopf hat, einen scheinbar unbändigen Bewegungsdrang und sich nicht in ein "Schema X" pressen lässt. Aber ich finde, dass genau das eben völlig normal für ein Kind sein sollte. Ich finde es nicht normal, dass wir unsere Kinder dazu erziehen still zu sitzen, ihre Sicht der Dinge für sich zu behalten und sich anzupassen. Manchmal beneide ich unsere Tochter um ihre ungezwungene "Normalität" und empfinde es selbst als mega-anstrengend, immer normal sein zu müssen, weil es von anderen Leuten erwartet wird. Danke für deine tollen Worte!
    LG Anja

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