Sabine Pinisch

#4 Die Last auf unseren Schultern und wer hat Schuld?

 

Wer hat sich noch nicht gefragt, warum er Rückenschmerzen hat, obwohl er keine schweren Sachen getragen hat? 

Wer kennt es nicht, dass die Beine schlapp sind obwohl wir nur am Schreibtisch saßen?
Die Magenschmerzen, obwohl mit dem Essen alles gut war?
Natürlich kann das alles organische Probleme zur Ursache haben und natürlich kann man das alles auch mit Tabletten oder Operationen bekämpfen. Man kann auch sagen, das liegt an-der Umwelt,

-an den Giften,
-dem falschen Essen,
-dem vielen Sitzen oder
-den Eltern, die es uns vererbt haben.
All das ist möglich. Es kann aber auch andere Ursachen haben.Es kann auch an uns, unserem Verhalten unserer Ernährung, unserem Umgang liegen.

Und das Schönste daran ist, wenn es an uns liegt, dann können wir es auch ändern.
Nun ist es natürlich blöd, wenn wir sagen, wir sind an allem selbst schuld. Das macht keinen Spaß und ärgert uns natürlich erstmal.
In den meisten Fällen macht es uns viel einfacher, wir schieben es erstmal auf die anderen oder das andere. Dann müssen die anderen auch was tun und nicht wir.

-Aber warum sollten sie?

-Warum soll sich die Umwelt ändern, damit es uns gut geht?
-Warum soll sich der Nachbar ändern, damit wir uns nicht ärgern?
Ich glaube hier sind wir uns einig. Niemand anderes wird sich uns zuliebe ändern. Also bleibt uns nur der Weg, bei uns selbst zu schauen.
Also warum könnte uns der Rücken schmerzen? Was tragen wir für eine Last?
Meine Erfahrung aus zahlreichen Gesprächen ist, dass wir verdammt viele Lasten mit uns herumtragen. Wir lassen uns zu Entscheidungen hinreißen, die uns nicht guttun. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig. Hier nur ein paar Ursachen, die mir auf die schnelle einfallen.

1. Unsere Erziehung spielt eine große Rolle.

Was haben wir alles gelernt während unserer Kindheit, was heute (als erwachsene Menschen) einfach nicht mehr passt. „Wenn sich Erwachsene unterhalten, ist man ruhig!“ Klar ist dieser Satz Blödsinn. Wir sind ja alle erwachsen aber dennoch fühlen sich manche dort noch zugehörig, vor allem, wenn sie mit älteren sprechen. Das kann dazu führen, dass man dem Chef nicht seine Meinung sagen kann, dass man sich nicht traut der Kollegin zu widersprechen. Hier sind vor allem Glaubensätze zuständig dazu mehr in Punkt 3.
Ausserdem ist Erziehung auch manchmal die Vorgabe eines bestimmten Lebensweges. „Wir sind alle erfolgreich, das musst du auch werden“ oder „Wir haben die Tante aufopferungsvoll gepflegt, das gehört sich so in der Familie“ oder es wurden Wege nicht gestattet. Natürlich wollen wir unsere Eltern/Großeltern nicht enttäuschen aber worum geht es hier? Was ist mit unseren Wünschen?
2. Aussenwirkung
Viele Menschen üben einen Beruf aus, der sie nicht ausfüllt. Und das hat oft damit zu tun, dass sie glauben etwas darstellen zu müssen. Der Eisenbahnfahrer sieht im Vergleich zum Geschäftsführer natürlich nicht so toll aus.
Manche kaufen ein völlig überteuertes Auto um einen guten Eindruck zu machen. Dafür nehmen sie 2 Jobs auf sich um das finanzieren zu können. Oder ein schönes Haus mit dem ein oder anderen nicht notwendigen Schnörkel. Und dafür arbeiten sie dann Tag und Nacht und können sich ansonsten nichts leisten.
3. Glaubenssätze
Da spielt Punkt 1 auch mit rein. Glaubenssätze sind Gedanken, die tief in unserem Geist verankert sind und somit für uns wahr sind. Sie werden wieder und wieder gedacht und oftmals nicht hinterfragt. Wir haben sie gelernt und wenden sie oftmals ohne Nachzudenken an. Hier einige Beispiele:
-Mit 30 muss man verheiratet sein und Kinder haben! (Sonst kann ich nicht gut leben?)
-Älteren Menschen muss man immer respektvoll begegnen! (Auch, wenn sie böse sind?)
-Es ist sehr wichtig, was die anderen Leute von uns denken!
-und noch ganz viele mehr…. da hat jeder seine eigenen
Und wenn wir uns schön daranhalten, gehen unsere eigentlichen Wünsche verloren.
Was passiert mit diesen ganzen unterdrückten Wünschen? Was passiert mit den falschen Entscheidungen? Das habe ich zum Teil auch schon im Artikel „Entscheidungen“ und „Wahrheit “erklärt.
So etwas arbeitet in uns. In dem Artikel Wahrheit habe ich beschrieben, was mit Lügen passiert. Sie wollen raus.
Was passiert nun, wenn wir uns selbst belügen? Wenn wir etwas tun, was wir eigentlich nicht möchten.
Diese Lüge will raus, das heisst sie wird sich immer wieder nach vorn drängen. Das geht los mit Gedanken, vielleicht Träumen und vielleicht auch Aggresion und Wut, die bei anderen Themen plötzlich auftaucht. Wenn wir dies nicht ernst nehmen, dann fahren wir neue Geschütze auf. Der Geist will nicht, dann macht sich der Körper bemerkbar. Der Körper treibt es dann gern so weit, bis wir es merken müssen.
Ich möchte und kann das nicht medizinisch erklären. Dies sind nur Erfahrungswerte aus vielen Gesprächen und eigenen Themen. Ich habe zum Beispiel beim Besuch bestimmter Menschen regelmäßig Kopfschmerzen bekommen. Und das ist sicherlich ein harmloser Fall.
Wenn ich jetzt ein Beispiel heranziehe was man ganz oft hört, wird es vielleicht noch klarer, warum wir Schmerzen bekommen. Oft hört man, ich muss mich um meine Mutter, meinen Vater kümmern. Das ist ja gar nichts Schlimmes. Solange dieses kümmern, gern erfolgt. Solange man auf seine eigenen Bedürfnisse hört und nicht nur blind für andere da ist.
In dem Fall der völligen Aufopferung und das ist nichts Seltenes gehen alle anderen eigenen Bedürfnisse oft komplett unter. Der gemütliche Feierabend mit der eigenen Familie wird abgelöst durch Botengänge, Anrufe, …
Wie gesagt, wer das gern macht, soll das weiter tun. Dort ist sicher ein liebevolles Verhältnis mit dem Hilfesuchenden vorhanden. Wenn ich jemanden mag, werde ich ganz von allein und auch gern helfen. Das beruht dann auch auf Gegenseitigkeit.

Aber mitunter höre ich, dass diese Menschen zum Teil noch unter Druck gesetzt werden, dass ihnen ein schlechtes Gewissen gemacht wird. Dass Angst verbreitet wird, manchmal von Eltern, Partnern oder auch Kindern. Und genau das legt sich als Last auf uns.Und wer möchte das schon auf Dauer tragen.

Und dafür lassen sie Hobbies und geliebte Menschen (Kinder, Freunde, Partner) beiseite. Und nun wundern sie sich, warum sie Schmerzen haben, warum sie unglücklich sind. Weil sie eigentlich etwas Anderes wollen. Das ist Burn-Out – Das Handeln gegen die eigenen Bedürfnisse. Innerlich wollen sie gern zum Sport, oder zu Hause auf der Couch liegen oder mit den Kindern Zeit verbringen aber sie tun etwas völlig Anderes.
Aber wie kann ich das ändern? Wie kann ich meine Bedürfnisse erfüllen?
Dazu sollte man in erster Linie erstmal schauen, was man eigentlich selber möchte. Dazu lege ich auch gern noch einmal den Artikel Entscheidungen ans Herz.
Vielleicht helfen folgende Fragen als kleine Anregung:
-Mit wem möchte ich gern meine Zeit verbringen?
-Wer tut mir gut?
-Was tut mir gut?
-Was passiert mit den anderen, wenn ich selbst kaputtgehe?
-Was will ich später meinen Enkeln erzählen, wie ich mein Leben verbracht habe?
-Wozu bin ich auf dieser Welt?
Und nun auch noch einmal zum Anfang:
 
Ich kann die anderen nicht ändern.
Sie werden sich auch nicht freiwillig ändern, damit es mir gut geht.
Also kann ich nur mich ändern.
Das hat oft zur Folge das auch die anderen sich ändern (siehe Systemveränderungen)
Es geht alles damit los, das ich bei mir selbst anfange!!
Dort geht es auch am Leichtesten. Viel Spaß damit.

1 Kommentar zu „#4 Die Last auf unseren Schultern und wer hat Schuld?“

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